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Protest
Mindszenty József

Mindszenty (Pehm), József
(1892–1975)

Erzbischof und Kardinal von Esztergom/Gran, Fürstprimas von Ungarn, legitimistischer Politiker. Er besuchte die Theologische Fakultät in Szombathely/Steinamanger, seine Priesterweihe fand am 12. Juni 1915 statt. Er war Kaplan in der Gemeinde Felsőpaty, dann Theologielehrer in Zalaegerszeg; während der Räterepublik wurde er aus dem Komitat Zala ausgewiesen. 1919 wurde er Priester in Zalaegerszeg und gründete hier Ordenshäuser für Männer und Frauen, Schulen, Vereine und eine Druckerei. Titularer Abt (1924), päpstlicher Prälat (1937). Ab März 1944 Bischof von Veszprém/Weissbrunn. Zusammen mit den Bischöfen Vilmos Apor, Lajos Shvoy und mit dem Hauptabt Kelemen Krizosztom verfasste er eine Denkschrift, in der sie Szálasi baten, Transdanubien nicht der Verwüstung der Nachhutgefechte auszusetzen. Die Pfeilkreuzler warfen ihn deswegen Ende November 1944 ins Gefängnis von Sopronkőhida, aus dem er Ende März 1945 entkam, nachdem die Wächter geflohen waren. Papst XII. Pius ernannte ihn zum Erzbischof von Esztergom/Gran. Er gab zusammen mit dem Bischofsrat einen Rundbrief im Zusammenhang mit den nationalen Wahlen von 1945 aus, gegen den die Parteien der Koalition protestierten. 1946 wurde er zum Kardinal ernannt. Er nahm Stellung gegen die volksdemokratischen Reformen, vor allem die Verstaatlichung der Schulen (16. Juni 1948). Er wurde wegen des Verdachtes auf eine Straftat, der Untreue gegenüber dem Staat und wegen des Versuches der Beseitigung der Republik im Dezember 1948 verhaftet; der Rat des Volksgerichtes verurteilte ihn im Rahmen eines Schauprozesses zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe, doch unter Berücksichtigung seines gesundheitlichen Zustandes wurde er nach einer gewissen Zeit im bischöflichen Ferienhaus in Felsőpetény unter Hausarrest gestellt. Am 31. Oktober 1956 stellte er sich an die Seite der Revolution und des Freiheitskampfes und wurde von Soldaten nach Budapest gebracht. Am 3. November hielt er eine Rede im Staatlichen Rundfunk, in der er die Überprüfung der Bodenreform forderte. In der Nacht von dem 3. auf den 4. November bat er bei der Budapester Botschaft der USA um Asyl; fortan hielt er sich fünfzehn Jahre lang hier auf. Im Herbst 1971 verließ er endgültig Ungarn und ließ sich in Wien nieder. Papst VI. Paul erklärte 1973 den Erzbischofsstuhl von Esztergom/Gran für vakant. Mindszenty machte dann eine Rundreise in den USA. Er starb im Krankenhaus des Barmherzigen Ordens in Wien und wurde in Mariazell beigesetzt (15. Mai.). Seine sterblichen Überreste wurden am 4. Mai 1991 in der Gruft der Basilika von Esztergom/Gran zur ewigen Ruhe beigesetzt.

 

Hirtenbrief des Kardinal Mindszenty vom 17.10.1945

In Christus geliebte Gläubige!

"(...) Wir hatten jene Verordnungen verurteilt, die nur der Abstammung wegen einem Teil der ungarischen Bürgerschaft die angeborenen Rechte und den erworbenen Besitz nahmen. Ohne irgendeine persönliche Schuld durch ein Gerichtsverfahren festzustellen, wurden die betreffenden Bürger mit einem brandmarkenden Zeichen versehen, in Ghettos gesperrt oder ausgesiedelt.

Heute sieht die Volksmeinung bereits ein, daß wir durch jene Stellungnahme das Christentum und den Menschen verteidigten, somit eine ernste Pflicht erfüllten. (...)

Weil uns heute - wie auch in der jüngsten Vergangenheit - weder Rassen- noch sonst welche Gesichtspunkte Beschränkungen auferlegen, weil wir den Menschen, den Nächsten, den Mitbürger mit dem Auge Jesu sehen, darum müssen wir unser Wort auch im Interesse der staatstreuen Deutschen erheben. All das, was im vergangenen Jahrzehnt im Zusammenhang mit dem Deutschtum von außen und von innen gegen unser Vaterland geschehen ist, halten wir für unentschuldbar und verurteilen es auf entschiedenste Weise. Aus dieser Einstellung machten wir auch damals, kein Geheimnis. Ebenso müssen wir aber auch gegen die Verallgemeinerung leider Gottes vorgekommener Fehler - sogar großer Fehler - in den Kreisen unseres heimatlichen Deutschtums und gegen dessen kollektive Bestrafung Stellung nehmen. (...)

Die Vertreibung unseres heimatlichen Deutschtums von Haus und Gut begann auf eine Art und Weise, für die wir beim besten Willen weder eine menschliche noch eine christliche Bezeichnung anwenden können. Wenn nur die Schuldigen bestraft wurden, würden wir schweigen. Aber es werden solche zu Sündenböcken gestempelt und beseitigt, denen gar keine Schuld nachgewiesen werden kann. Ja, man kreidet ihnen sogar als Schuld an, was ihen auf Grund des Naturrechtes zusteht, zum Beispiel die Muttersprache. Tun wir nicht dasselbe, was wir in der Tschechoslowakeiden Ungarn gegenüber angewendet nicht nur als empörend, sondern auch als unerträglich empfanden! (...)

Wir erheben unser Wort im Interesse unschuldiger Kinder, Alter und Kranker gegen die Völker-Ghettos und gegen die voreiligen. Umsiedlungen. Diese führen letztlich zu einer ganzlichen Rechtsunsicherheit und stürzen das Land in größte Verpflegungsschwierigkeiten.

Es ist des ungarischen Staates und der Demokratie, die voll Stolz Menschenrechte verkündet, unwürdig, denjenigen keine Sicherheit bieten zu können, die nur Mitglieder waren in gewissen Vereinigung vor allem, wenn sie dies nur gezwungenermaßen waren. (...)

König Stephans Weisheit bezeichnete unseren Weg in der völkischen Minderheitsfrage, und es lebt heute noch in uns jenes erhebende Bewußtsein, daß in einem Land mit verschieden Nationalitaten nur die Liebe, das gegenseitige Verstehen und die Ehrfurcht walten dürfen. (...)

Der verallgemeinernde blinde Haß hat keine Daseinsberechtigung unter Christen und Mitbürgern. Umso weniger, als das Deutschtum - abgesehen von den letzten fünfzen Jahren - die lenksamste, verständnisvollste und treueste Minderheit des Landes war, diesem Beamte, Künstler, Freiheitshelden Bauern, Gewerbetreibende und Arbeiter schenkte. Wegen einer fünfzehnjährigen Schuld einer Schichte darf die andere unschuldige und durch Jahrhunderte treue Schichte nicht verallgemeinernd bestraft werden. (...)

Für die unmenschliche Verfolgung der Juden haben wir die Strafe bereits empfangen; dafür, was jetzt geschieht, kann uns eine noch schwerere Strafe und Verantwortung erwarten. Stellen wir die Herrschaft der Gesetze wieder her, den Geist der Liebe, des Friedens und des Verständnisses."

Esztergom, 17 Oktober 1945

Im Namen der ungarischen Bischöfe:
Joseph e.h.
Fürstprimas, Erzbischof von Esztergom


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