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Einführung
Einführung
Über die Vertreibung des Deutschtums in Ost-Mittel-Europa und der Ungarndeutschen verbreiteten sich zwei Meinungen. Nach dem Krieg war die westliche Öffentlichkeit davon überzeugt – und dieser Meinung sind viele heutzutage noch –, dass die Ausweisung der Deutschen aus Polen, der Tschechoslowakei und aus anderen Ländern eine logische Folge der während der Nazi-Besatzung verübten Misshandlungen ist. In Ungarn gelten seit 1948 die Verfolgung und Vertreibung eines Teils des Ungarndeutschtums mehr oder weniger als Tabu. Diejenige, die gewissermaßen über die Geschehnisse im Klaren sind, und nicht zu den Verfolgten oder zu ihren Nachkommen gehören, glauben, dass die Aussiedlung der Ungarndeutschen von den Alliierten den Ungarn aufgezwungen wurde, und dass die Ungarn mit dem Ganzen nichts zu tun haben hatten.
 
Beide, die Verantwortung ablehnenden Meinungen sind falsch. Auf der anderen Seite gilt es, dass beide etwas an Wahrheit in sich tragen. Das Schicksal der Deutschen nach dem Krieg ist nicht als selbständige Erscheinung zu betrachten, sondern lässt sich in die Reihe der großen ethnischen Umstrukturierungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einreihen. Die Triebfeder war eine solch seltsame Form des Nationalismuses, die die Aufgabe des Staates in der Schaffung ethnisch homogener Nationalstaaten ansah. Dieser Gedanke, der am intensivsten in den nach 1918 entstandenen „Nationalstaaten” aufgenommen wurde, betrachtet die nationalen Minderheiten als fremde Körper, deren Abschaffung „Pflicht” und „Recht” der Mehrheitsnation ist.
 
Eine besonders extreme Form der Idee des ethnisch homogenen Nationalstaates zeigte der Nationalsozialismus, der das Ein-Staat-eine-Nation-Prinzip auf den Grund der „Rassen” legte. Die Verwirklichung dieser Idee in der Praxis bedeutete, dass man aus dem deutschen „Lebensraum” die rassisch Fremden hinaustreibt, und anstelle ihnen die Deutschen außerhalb des Lebensraumes ansiedelt. Die Verwirklichung des rassisch homogenen Lebensraums bedeutete die völlige Umstrukturierung von Zentral-Ost-Europa.
 
Während des Krieges waren die Nationalsozialisten, die Sowjets und die westlichen Alliierten unabhängig voneinander derselben Meinung, dass in Ostmitteleuropa möglichst ethnisch homogene Gebiete zustande gebracht werden müssen, weil die Stabilität der Region nur so gesichert werden kann. Wo die Grenzen gezogen werden, und wer wen aussiedelt, hing immer von den aktuellen Machtverhältnissen ab.
 
Das Nazi-Deutschland begann mit großem Schwung ab 1939 die Germanisierung der besetzten Gebiete. Zwischen 1939 und 1943 gelangten 700 tausend Volksdeutsche ins Reich, in erster Linie wurden sie auf den Platz der ausgesiedelten Polen und der ermordeten Juden angesiedelt.
 
Der Zweite Weltkrieg gewährte in Ost-Mittel-Europa mehreren Ländern die Möglichkeit, ihre nationalen Ziele verwirklichen zu können. Schon in den ersten Kriegsjahren entstanden jene Konzepte der Tschechen, Polen und Serben, die im Falle des Sieges der Alliierten die Abschaffung der deutschen und teilweise der ungarischen Gemeinschaft beinhalteten.
 
Das Deutschtum in Ost-Mittel-Europa wurde von drei Schicksalsschlägen getroffen. Die vorrückende Rote Armee verübte Atrozitäten, außerdem sammelten die Sondergruppen die arbeitsfähige Männer und Frauen, und Hunderttausende wurden in die Sowjetunion verschleppt. Die daheimgebliebene deutsche Bevölkerung schikanierten die nach den Sowjets ankommenden tschechoslowakischen, polnischen und jugoslawischen „ordnungsaufrechterhaltenden” Kräfte, und zwangen sie schließlich auf die Flucht. Auf die Zurückgekehrten und auf die Daheimgebliebenen wartete in Polen und in der Tschechoslowakei die von den Großmächten geförderte „organisierte” Aussiedlung. Infolge der Vertreibungen und Aussiedlungen blieben in Ost-Mittel-Europa außer Deutschland nur in Ungarn und in Rumänien Deutsche.
 
In Ungarn tauchte die Frage der Aussiedlung der Deutschen in erster Linie nicht aus prinzipiellen, sondern aus wirtschaftlichen Gründen auf. Die Unterbringung jener ca. 300.000 Flüchtlinge, die aus den verlorenen Gebieten Ungarns gekommen waren, wollte die Regierung auf Kosten der Ungarndeutschen gewährleisten. In Ungarn war nur in der beurteilung jener Frage ein – gebrechlicher – politischer Konsens, dass die für untreu gehaltenen Mitglieder des Volksbundes samt ihrer Familien ausgesiedelt werden müssen. Die ungarische Regierung bat deshalb bei den Alliierten um die Begutachtung für die Aussiedlung von 200-250.000 „faschistischen„ Ungarndeutschen. Als der sowjetische Leiter des Alliierten Kontrollrates die Aussiedlung 400-450.000 Ungarndeutschen initiierte, begann die ungarische Regierung eine Art Schaukelpolitik zu treiben. Der konkrete nationalpolitische Grund dafür war, dass die tschechoslowakische und sowjetische Regierung mehrmals betonte, dass die Unterbringung der in der Tschechoslowakei aufzulösenden ungarischen Minderheit mit der Aussiedlung der Ungarndeutschen gelöst werden soll.
 
Während der zweieinhalb Jahren andauernden Aussiedlungen mussten ca. 170.000 Ungarndeutsche ihre Heimat verlassen. Die Zahl des 1941 noch 500.000 Seelen zählenden Ungarndeutschtums verringerte sich wegen der Kriegsverluste, der Flucht und der Vertreibung um 200-220.000 Seelen. Mit der Aussiedlung der Ungarndeutschen verlor das Land seine erfolgreichsten Bauern und Handwerker. Diesen Verlust konnte man seitdem nicht ersetzen.
 
Tamás Stark

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